Schriftstellerin Françoise Sagan verwebt in „Blaue Flecken auf der Seele“ die Geschichte zweier Geschwister mit Kapiteln über ihr eigenes Schreiben. Ein kurzer Roman, locker aus dem Handgelenk geschüttelt, mit dem sich Worteweberin Annika köstlich amüsiert hat.

Umringt von Regalen voller Pergamentrollen, Schriftstücken und Büchern wandert ihr durch den erstaunlichen Stadtteil des Buchprangers. Zum Stöbern und Verweilen laden sie ein, die Plätze und Nischen rund um die wertvollen Stücke, die in liebevoller Arbeit gesammelt wurden. Am Buchpranger seht ihr Texte, die auf ihr Urteil gewartet haben …
Wahnhafte Vaterliebe
Voller Erwartungen hat Seitentänzerin Michelle-Denise Matt Haigs Roman „Der fürsorgliche Mr. Cave“ begonnen zu lesen. Leider fühlte sie sich von Seite zu Seite immer unwohler mit dem überfürsorglichen Protagonisten Mr. Cave …
Kann Freundschaft tödlich sein?
In „Das Loft“ von Linus Geschke beteuern die Hauptverdächtigen, Sarah und Marc, den Mord an ihrem besten Freund weder gemeinsam noch alleine begangen zu haben. Äußerst kritisch hat Seitentänzerin Michelle-Denise die Aussagen des Paars vernommen und wurde bis zur finalen Auflösung getäuscht.
„Dann rennen wir“
In „Dann rennen wir“ erzählt die irische Autorin Paula McGrath von drei Frauen, die sich auf jeweils ganz eigene Art von Familien, Gesellschaftskonventionen, Gewalt oder anderen Fesseln lossagen. Satzhüterin Pia ist nur so durch die Seiten geflogen und am Ende war das Leseerlebnis ganz anders als erwartet.
Zwei Indiebooks aus der Wildnis
Mit zwei Neuerscheinungen aus Indie-Verlagen ist Worteweberin Annika in die Wildnis abgetaucht: „Skabelon“ von Malin C.M. Rønning und „Angsttier“ von Lola Randl zeigen nicht nur wilde Wälder, sondern auch das Wilde in uns Menschen – und sind außerdem ganz besondere Romane.
„Heb deine Tränen für Mommys Tod auf!”
Michelle Zauner verarbeitet den Krebstod ihrer koreanischen Mutter schmerzhaft ehrlich in „Tränen im Asiamarkt“. Bücherstädterin Vera ist ihr gefolgt.
Die Teestube, der Tod und alles, was danach kommt
Erst skrupellos, dann tot: Buchstaplerin Maike erkundet einen Teeladen, der ruhelose Geister besänftigt und queere Liebe aufblühen lässt. Aber kann „Das unglaubliche Leben des Wallace Price” mit T.J. Klunes vorherigem gefeierten Roman „Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte” mithalten?
„Deephaven“: Ein etwas anderer Sommerroman
Sommerromane über junge Mädchen in Küstenorten gibt es ja wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Sarah Orne Jewetts „Deephaven“ ist allerdings anders, findet Worteweberin Annika.
Hass ist ein Parasit
New York lebt – und legt sich mit Lovecraft’schen Monstern an. Buchstaplerin Maike hat mit „Die Wächterinnen von New York“ das vielleicht seltsamste Buch des Jahres gelesen. Aus der Hand legen konnte sie es allerdings nicht.
Kurz über phantastische Bücher
Geschichtenbewahrerin Michaela und Zeilenschwimmerin Ronja haben phantastische Bücher zum Fressen gern. Also … im übertragenen Sinne natürlich – außer vielleicht bei phantastischen Kochbüchern?
„Wenn unsere Welt zerspringt“
Die französische Schriftstellerin Samira Sedira erzählt in ihrem Roman „Wenn unsere Welt zerspringt“ eine Geschichte nach wahrer Begebenheit – so kurz und fesselnd, dass Satzhüterin Pia den schmalen Roman an einem Tag verschlungen hat.
KfZ, Kleinkind und Kummerkasten
„Meter pro Sekunde“ ist der dritte Roman der dänischen Autorin Stine Pilgaard, aber die erste Übersetzung ins Deutsche. Satzhüterin Pia hat der Einblick in das beschaulich-chaotische Leben der Protagonistin gefallen – als Buch und als Hörbuch.
Lest unabhängig! Drei Indie-Buch-Tipps
Neben den großen Verlagshäusern gibt es sie noch, die kleinen Verlage, die viel Herzblut in wenige, ganz besondere Titel stecken. Und zum Glück gibt es den Indie Book Day, der die Bücher dieser Verlage feiert. Weil Worteweberin Annika immer öfter unabhängig liest, hat sie Tipps für euch zusammengestellt.
Wer A sagt …
Bücherstädterin Vera freut sich, dass endlich „Loveless” von Alice Oseman auf Deutsch erschienen ist. Der Young-Adult-Roman stellt das A in LGBTQIA+ ins Rampenlicht – und Romantik und Drama kommen trotzdem nicht zu kurz.
Wehre dich, denn „Bitches bite back“
Nachdem die 18-jährige Izzy O’Neill in das Zentrum eines politischen Sexskandals geraten und Opfer von Racheporno, Slutshaming und Victim blaming geworden ist („Speak up“, Laura Steven), sind zwei Monate vergangen. Als schließlich ein anderes Mädchen ihrer Schule ganz Ähnliches erfahren muss, möchte sie ihre hilflose Wut in Energie umwandeln: Bitches bite back. – Von Satzhüterin Pia
Feministisch, laut und eindringlich: „Speak Up“
Das Debüt der britischen Autorin Laura Steven, „Speak Up“, ist feministisch, laut und eindringlich – jede Menge stumpfer Humor begleitet Themen, die harter Tobak und topaktuell sind: Victim blaming, Slutshaming und Revenge Porn. Satzhüterin Pia wagt sich mit dem Genre in ungewohnte Gefilde und ist froh, keine 18 mehr zu sein.
Auf dem bunten Auge blind?
Worteweberin Annikas Erwartungen an Bolu Babalolas Stories „In all deinen Farben“ waren so wie die Kaugummiblase auf dem Cover: groß und rosig. Doch Kaugummiblasen neigen ja bekanntlich dazu zu platzen.
„Confessions of a Forty Something F*** Up“
Alexandra Potters „Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht“ ist ein erfrischend lebensbejahender Roman über das (unperfekte) Leben im Allgemeinen und das von Nell, einer Frau über 40, im Speziellen. Satzhüterin Pia hat mit dem amüsanten und durchaus klugen Buch einige kurzweilige Lesestunden verbracht.
Verliert Ariadne den Faden?
Nach- und Neuerzählungen griechischer Mythen stehen spätestens seit „Das Lied des Achill“ hoch im Kurs. Ein feministisch nacherzählter Roman über Ariadne hat daher bei Buchstaplerin Maike große Erwartungen geweckt – die leider enttäuscht wurden.
Alte Freunde auf Kneipentour
Ein Gespräch zwischen alten Freunden über die Liebe in vielen Facetten – so könnte man Roddy Doyles „Love. Alles was du liebst“ beschreiben und würde es dennoch nicht richtig treffen. Satzhüterin Pia hat sich mit Davy und Joe in die Kneipe(n) gesetzt und ihren Gesprächen gelauscht.
Das Land als Leinwand: „Der perfekte Kreis“
Kornkreise sind so etwas, über das Worteweberin Annika noch nie nachgedacht hat – bis sie Benjamin Myers zweiten Roman „Der perfekte Kreis“ gelesen hat, eine Liebeserklärung an die englische Landschaft. Ein Buchtipp.
21 für 21
Zu Beginn des Jahres hat sich Fabelforscher Christian eine Liste mit Büchern angelegt, die er dieses Jahr lesen wollte – die ultimative 21-für-21-Challenge!
Eine besondere Freundschaft: „Offene See“ (mit Verlosung)
Benjamin Myers‘ Roman „Offene See“ wurde 2020 zum Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhändler*innen gekürt. Auch Worteweberin Annika hat den leisen Roman gerne gelesen.
Das Mosaik des Lebens
„Sternflüstern“ ist die „Geschichte eines Neuanfangs“, wie es im Titel des Romans der Autorin Paula Carlin (Pseudonym von Patricia Koelle) heißt. Der Tod ihres Freundes Lunis bringt die Frauen Irith, Sophie und Alix zusammen – ein bildstarker Roman mit kleinen und großen Schönheitsfehlern. – Von Satzhüterin Pia