Batwoman: Die dunkle Welt der Rächerin

von | 14.01.2016 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Batwoman – Dunkle WeltenNun ist er raus, der sechste und finale Teil der Batwoman-Comicreihe aus dem neuen DC-Universum: „Batwoman – Dunkle Welten“. Autor Marc Adreyko führt die Geschichte um die weibliche Superheldin fort. – Von Geschichtenzeichnerin Celina

Aber zunächst: Wer genau ist Batwoman? Batwoman alias Kate Kane ist eine außergewöhnliche Superheldin. Sie ist wie Batman in Gotham aufgewachsen und stammt ebenfalls ursprünglich aus einer reichen Familie. Als Kind musste sie mit ansehen, wie ihre Zwillingsschwester und ihre Mutter bei einer Entführung erschossen wurden. Dieses Erlebnis prägte Kate sehr und sie entschloss sich im Zuge der Gerechtigkeit, den Kampf gegen das Verbrechen aufzunehmen. Zunächst versucht sie in der Army Fuß zu fassen, wo ihr Vater arbeitet. Doch diese Laufbahn bricht sie schon bald wieder ab, aufgrund des Spottes, den sie wegen ihrer sexuellen Neigung zu Frauen erntet.
Daraufhin kommt es zur ersten Begegnung mit Batman, der zu ihrem Vorbild wird. Daher lassen sich zwischen der Figur Batwoman und Batman in den Comics einige Parallelen ziehen, wie beispielsweise die Fledermaus als identifizierendes Symbol oder dem ähnlichen Gerechtigkeitssinn.
Mit Hilfe des Vermögens ihrer Familie finanziert Batwoman sich ihren Anzug und ein Geheimversteck auf dem Kane-Anwesen, welches sie technisch so gut aufrüstet, dass es sich mit der Bat-Höhle messen lassen kann. Zudem wird ihre Cousine Bette Kane alias Flamebird zu ihrem Schützling und ihrer Komplizin. Auch ist die Auferstehung ihrer zunächst tot geglaubten Zwillingsschwester Beth Kane prägnant für den Verlauf ihrer Geschichte, da diese als verrückte „Red-Alice“ zu den Bösewichten übergelaufen ist.

Die neue Batwoman-Reihe schließt genau an die eben erwähnte Geschichte an, die so erstmals 2006 in der Maxiserie „52“ erschienen ist, beziehungsweise führt diese fort. Allerdings wirkt im sechsten Band nun nicht mehr der geniale Zeichner J. H. Williams III mit. Dafür sind viele andere Illustratoren am Start: es wirkten neun unterschiedliche Zeichner am finalen Band mit, das insgesamt 11 Hefte umfasst. Daher sind verschiedene Zeichenstile zu beobachten, die dem Betrachter eine visuelle Spannung und Abwechslung bieten. Trotz der guten illustrativen Umsetzung muss ich sagen, dass mir die famose Art von J. H. Williams III, die in den Comics „Batwoman 1-4“ zu sehen war, fehlt. Besonders dieAbgrenzung zwischen Kate und Batwomans Welt ist J. H. Williams III zeichnerisch sehr gut gelungen, was jetzt nicht mehr so zum Tragen kommt.
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Des Weiteren empfand ich die ersten Comicbände der Reihe noch etwas konfus aufgrund der zahlreichen Zeitsprünge und mancher Zusammenhänge, die nicht eindeutig ersichtlich waren. Dies wurde im sechsten Comicband besser gelöst, in dem es zum einen weniger Zeitsprünge gibt und zum anderen dem Leser in kleinen, roten Kästchen mitgeteilt wird, was die Protagonistin gerade denkt. Dadurch kann die Geschichte leichter nachvollzogen werden. Ebenfalls gelungen sind die Darstellungen der Unterschiede zwischen den Persönlichkeiten Kate und Batwoman.
In Kates Privatleben steht die feste Beziehung zu der Polizistin Maggie Sawyer im Vordergrund. Beispielsweise ist zu Beginn des sechsten Bands der Sorgerechtsstreit von Maggies Sohn ein zentrales Thema, während Batwoman der Fall um die Vampirin „Nocturna“ zu schaffen macht. Jedoch gibt es auch Überschneidungspunkte. Wie beispielweise Natalia alias Nocturna, die sich auch in das Leben der unkostümierten Kate einschleicht. Zudem wird langsam ersichtlich, wie sich ein Team um die Superheldin herum aufbaut, welches sie im Kampf gegen das Verbrechen unterstützt. Hinzu kommt, dass in diesem Band ein Heft der Reihe „Batwoman: Futures End 1“ enthalten ist, das uns fünf Jahre in die Zukunft versetzt.

Meines Erachtens lassen sich die einzelnen Comic-Bände der Reihe auch unabhängig voneinander lesen, da man sich nach und nach auch so in die Charaktere einfinden kann. Um allerdings einen weitreichenden Überblick über die Abenteuer, Fälle und Feinde der dunklen Rächerin zu haben, sollten alle Comics gelesen werden. Die Comics sind ab 12 Jahren geeignet. „Batwoman – Dunkle Welten“ ist für all jene zu empfehlen, die auf weibliche Superheldinnen mit etwas düsteren Zügen stehen und Freude am Nachtleben Gothams haben.

Batwoman – Dunkle Welten. Marc Andreyko. Übersetzung: Steve Kups.
Zeichner: u.a. Jeremy Haun, Scott Kolins, Georges Jeanty, Juan José Ryp. Panini. 2015.

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