Zurück in die Vergangenheit

von | 06.02.2016 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Mit „Feuer und Stein: Aliens“ legt Cross Cult den zweiten Band des Crossover-Projekts der Reihen „Prometheus“, „Aliens“ und „Predator“ vor. In diesem Teil macht die Geschichte einen Sprung um etwa vierzig Jahre zurück ins Jahr 2179 und knüpft somit an den zweiten „Alien“-Film von James Cameron an: „Aliens – Die Rückkehr“ aus dem Jahre 1986. Wie der erste Band der Reihe erschien dieser Teil zunächst in vier Einzelheften, die von Dark Horse Comics von September bis Dezember 2014 herausgegeben worden sind. Die deutsche Ausgabe des Sammelbandes liegt hierzulande seit Juli 2015 vor.

Feuer und Stein 2 - AliensWährend die Cover und Kapitelillustrationen erneut von David Palumbo stammen, agieren diesmal Patric Reynolds („Joe Golem“) und Dave Stewart als Illustratoren und Chris Roberson (u.a. „X-Men: The Return“) zeichnet sich für die Geschichte verantwortlich.

Vom Regen in die Traufe

Die Handlung setzt unmittelbar während eines Xenomorph-Angriffes auf die Hadley’s Hope ein, eine Terraforming-Forschungs- und Bergbau-Kolonie der Weyland-Yutani Corporation auf dem Planetoiden LV-426. Nur wenige Menschen schaffen es auf das eigentlich nur für den Einsatz in niedriger Umlaufbahn geeignete Transportschiff Onager und verlassen den Planetoiden in Richtung eines Nachbarmondes, den LV-223.
Mit Ach und Krach dort mehr abgestürzt als gelandet, müssen die unglücklichen Überlebenden schnell feststellen, dass sie die Bedrohung mitgebracht haben: Einige der Xenomorphe haben es in den Frachtraum geschafft und dezimieren die Gruppe erneut. Es bleibt nur die Flucht in den Dschungel, fort von den Vorräten und dem rettenden Sendeempfänger, mit dem man ein Notsignal hätte absetzen können.

Die Gruppe richtet sich nun, so gut es geht, neu ein und muss sehen, wie sie in der überraschend florierenden Umgebung überleben kann. In den Wochen und schließlich Monaten müssen sie immer wieder vor den Angriffen der Xenomorphe fliehen und der Streit um eine Handhabung des Problems entbrennt. Müde davon wendet sich der Forscher Russell neuen Forschungsfragen zu und zieht sich größtenteils in eine Höhle auf einem Berg, den die Angreifer unerklärlicherweise meiden, zurück. Warum hat sich dieser einstige Wüstenmond innerhalb kürzester Zeit in einen belebten Dschungel verwandelt und was hat dieser schwarze Schleim, der überall zu finden ist, damit zu tun?

Eines Tages fängt er eine umherschweifende Sonde der Weyland-Yutani Corporation, die dort eigentlich nichts zu suchen gehabt hätte. Nach einer Umprogrammierung zeigen ihre Aufzeichnungen ihm ein fremdartiges Raumschiff, das bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse bedeuten könnte. Allein macht er sich auf den Weg zu diesem Schiff, während die Gruppe sich bald einer horrenden Mutation zwischen einem ihrer entführten Kameraden und einem Xenomorph gegenübersieht…

Die Geschichte entwickelt sich weiter

Der zweite Band visualisiert den Überlebenskampf der Onager-Gruppe in gekonnter „Alien“-Manier. Obwohl die Handlung nicht wie üblich in den Eingeweiden eines düsteren Raumschiffes spielt, schaffen die Zeichner eine düstere und spannungsgeladene Stimmung. Der fremde Planetoid, der schon in Band 1 vorgestellt wurde, erscheint in gedeckten unheilschwangeren Farben und die Lage erscheint aussichtslos und in zunehmendem Maße mysteriös. Die Verknüpfungen zu den Geschehnissen im Vorgänger werden intelligent eingebracht und liefern eine Erklärung für das Auffinden der Onager durch die Besatzung von Captain Angela Foster. Doch werden weitere Fragen bezüglich des fremden Schiffes aufgeworfen, die in diesem Teil der Geschichte ungeklärt bleiben.

Der Band enthält zudem die Zusatzgeschichte „Aliens: Statusbericht“, die eine direkte Verbindung zum Film von 1986 schafft. Bei diesem Band handelt es sich zwar um keine direkte Fortführung der ursprünglich im ersten Band begonnenen Geschichte, aber er fügt sich sehr gut in die Reihe ein und klärt einige im ersten Teil vorliegende Begebenheiten. Erneut handelt es sich um solide Science-Fiction-Kost mit einem Horroreinschlag, die man wärmstens weiterempfehlen kann.

Claudia

Feuer und Stein: Aliens. Chris Roberson. Illustrationen: Patric Reynolds, David Palumbo.
Übersetzerin: Jaqueline Stumpf. Cross Cult. 2015; ab 16 Jahren.

Bücherstadt Magazin

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