Spielerisch lernen mit interaktiven Geschichten

von | 16.07.2016 | Apps, Digitale Spiele, Spielstraße

Milli_Kleine Schnecke, große Welt (2)

Apps sind nichts für Kinder? So ein Quatsch! Mixtvision Digital beweist mit „Milli: Kleine Schnecke, große Welt“ das Gegenteil: Die neue Art, Geschichten zu erzählen, fördert nicht nur die Sinneswahrnehmung, sondern auch den Lernprozess. – Von Zeichensetzerin Alexa

Milli ist eine kleine, liebenswürdige Schnecke und sie fühlt sich sehr wohl in ihrem Haus. Nur eines quält sie: Sie ist vollkommen allein; einer anderen Schnecke ist sie bisher nicht begegnet. „Ich muss es jetzt wissen, ich halt’s nicht mehr aus. Was macht mich zur Schnecke? Wie find ich das raus? Neugierig und langsam, das beides bin ich. Doch sind alle Schnecken so, frage ich mich.“ So beschließt die kleine Schnecke, in die große Welt hinaus zu gehen, um das herauszufinden. Ein spannendes Abenteuer beginnt. Sie begegnet anderen Tieren: einem Marienkäfer, einer Eule, einem Hirschkäfer und einem Chamäleon – sie alle sind auf ihre Weise einzigartig, aber wie eine Schnecke sehen sie nicht aus. Doch der Weg, den Milli gemacht hat, war nicht umsonst. Schließlich kann sie den Tieren helfen…

Es raschelt und klingelt und singt

„Milli: Kleine Schnecke, große Welt“ ist eine kindgerechte App, empfehlenswert für Kinder ab vier Jahren. Hier erhalten Kinder die Möglichkeit, eine Geschichte interaktiv zu erleben. Während eine angenehm ruhige Frauenstimme die Geschichte erzählt, können die Kinder auf den Bildschirm tippen, um Grashalme zu bewegen, einen Schmetterling zum Fliegen zu bringen, einen Apfel zu teilen, die Farbe des Chamäleons zu verändern und vieles mehr.

Wahlweise kann die Erzählerstimme auf Englisch umgeschaltet oder ganz ausgeschaltet und stattdessen der Text eingeblendet werden. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn man den Text selbst vorlesen möchte, um beispielsweise das Vorlesetempo bestimmen zu können. Begleitet wird die Geschichte außerdem von Instrumentalmusik und beim Antippen der interaktiven Figuren werden Geräusche verursacht. Das ist für Kinder nicht nur spannend, weil sie etwas durch ihre Handlung auslösen können, sondern auch witzig.

Lerneffekt durch Spiel

Es geht zwar in erster Linie um eine erzählte Geschichte, welche vor allem die visuelle und auditive Wahrnehmung ansprechen, aber auch um einen Lerneffekt. Denn immer wieder muss Milli sich Aufgaben stellen, um den Tieren helfen zu können: das Gleichgewicht halten, jemanden finden, etwas reparieren. Dabei wird nicht nur die Wahrnehmung der Kinder gefördert, sondern auch die Vermittlung von Werten wie Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Darüber hinaus lernen sie die Eigenschaften der vorgestellten Tiere kennen und werden stets mit Formen und Farben konfrontiert. Vor allem durch das Chamäleon kann die Farbwahrnehmung geschult werden.

Milli_Kleine Schnecke, große WeltRundum kindgerecht

Die Macher dieser App haben wirklich alles bedacht: Spielspaß, Lernförderung und die Interessen der Kinder. Freundschaft und Tiere sind gerade im Kindergartenalter ganz große Themen, die in dieser App umgesetzt wurden. Neben ansprechenden, farbenfrohen Illustrationen (Wasserfarben und Kartoffeldruck), fröhlicher Begleitmusik, einer schönen Geschichte und dem erwähnten Lerneffekt, wurde auf den Klang der Sprache geachtet: Die Sätze sind einfach zu verstehen und beinhalten Reime, welche zu einem sprachlichen Erlebnis einladen.

„Milli: Kleine Schnecke, große Welt“ ist ein großer Tipp für Eltern und Pädagogen und überhaupt alle, die es Kindern ermöglichen wollen, einen „sinnvollen“ Blick in dieses spannende Bildschirm-Telefon namens Smartphone zu werfen.

Milli: Kleine Schnecke, große Welt. Mixtvision Digital. 2015. BK-Altersempfehlung: ab 4 Jahren.

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

6 Kommentare

  1. Avatar

    So etwas finde ich super spannend.
    Frage mich, wohin sich das entwickelt mit den
    Smartphones und den jüngeren Generationen.
    Sowas scheint mir kein schlechter Einsatz der
    neueren Medien. Ich werde mir die App auch mal anschauen
    und dann schreiben, wie ich sie finde.

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      Das kenne ich – wenn ich mir heute die kleinen Kinder mit den Smartphones ihrer Eltern sehe, fühle ich mich ganz alt. Ich war ganz baff, als ich sah, dass es heute schon einen kindersicheren Modus gibt.

      Vielleicht ist dies wirklich der gesündeste Weg, mit dieser Neuerung im Alltagsleben von Jung und teilweise auch Alt umzugehen.

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      Huhu, Seitenkünstler Aaron. Hattest du bereits Gelegenheit, die App zu testen? Ich bin gespannt, wie du sie findest!

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        Ich konnte diese interaktive Geschichte gestern rezipieren. Rezipieren meint hier: lesen, hören und spielen. Sehr schön ist, dass das Ganze individuell eingestellt werden kann (Englisch-Deutsch, mit/ohne Sprachausgabe, mit/ohne Text). Ich habe jedoch alles auf einmal wahrgenommen, was an einigen Stellen zu viel des Guten war und sicher auch das ein oder andere Kind überfordern kann. Sehr empfehlenswert erscheint es mir, dass ein Erwachsener zusammen mit dem Kind die Geschichte liest; ohne Sprachausgabe, denn so kann das eigene Tempo noch besser eingehalten werden. Ich kann bestätigen, dass das Programm, die Illustrationen, die Geräusche und die Geschichte sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Schwer beeindruckt von diesem wunderbaren Format schließe ich mich der Empfehlung von Zeichensetzerin Alexa an.

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  2. Avatar

    Oh, ich liebe Mixtvision! Mal davon abgesehen, dass Mixtvision überhaupt schon wunderbare Kinderbücher veröffentlicht. (Gerade „Die Wörterfabrik“ und „Im Garten der Pusteblumen“ finde ich auch als Erwachsener ganz zauberhaft. Hab beide Bücher damals als Geschenk für meinen Neffen gekauft – eigentlich aber eher für mich.) Vor allem aber, weil der Verlag gern mal neue Formen wie hier die App ausprobiert, macht ihn für mich unglaublich sympathisch.

    Auf der gamescom hatte mixtvision im letzten Jahr z.B. auch das Spiel „FAR: Lone Sails“ vorgestellt – darauf bin ich ja auch extrem gespannt und werde es definitv für unseren Blog im Blick behalten. Vielleicht wäre das ja auch was für euch. Dann könnten wir dann gleiche unsere Meinungen dazu abgleichen 😉

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    • Zeichensetzerin Alexa

      Hallihallo! Ich liebe die Bücher von Mixtvision größtenteils auch. Vor allem auch die von dir genannten! Die verschenke ich dann auch sehr gern weiter. Mir gefällt auch, dass der Verlag so offen für neue Medien ist und würde mich auf jeden Fall freuen, noch mehr solcher Apps auszuprobieren. Vielen Dank für den Hinweis mit „FAR: Lone Sails“. Das notiere ich mir auf jeden Fall und teste es, sobald es möglich ist. Dann können wir uns gern darüber austauschen! 😉

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