Schriftjagd durch die Geschichte

von | 21.01.2013 | Kreativlabor

In der Bücherstadt herrscht fröhliche Stimmung, denn zum Abschluss der Mottowoche „Kunst“ ziehen Bücherstädter und Gäste vorbei am Café LaRoche ins Museum für Schrift. Was Kunst mit Schrift zu tun hat, fragt ihr euch? Dann lest hier weiter!

Abgesehen von künstlerischen Absichten im Ausdruck der Worte, gingen Menschen in allen Teilen der Welt zu allen Zeiten schon mit Pinsel, Griffel, Spraydose und anderen Werkzeugen kreativ mit Buchstaben um. Ursprünglich malten unsere Vorfahren auch an die Wände von Höhlen, Schrift entstand erst sehr viel später!

Ein paar Beispiele dafür haben wir euch hier zusammengestellt und hoffen, dass ihr Gefallen daran findet, euch an dem ein oder anderen schriftkünstlerischen Werk zu versuchen (z.B. mal nebenher aus Langeweile im Unterricht auf einem Zettel).

– Hieroglyphen
… sind stark stilisierte Abbildungen konkreter Gegenstände oder Tieren, die als Zeichen entweder dem abgebildeten Begriff oder einem Laut entsprechen können. Im alten Ägypten half diese Schrift bekanntermaßen der Geschichtsschreibung (z.B. In Pyramiden und Tempeln), wobei die Zeichen meist wie bei künstlerischen Reliefs in Wände und Säulen aufwändig eingraviert wurden. Zeichen von Tieren oder menschlichen Formen blicken immer in die Richtung des Textanfangs. Haben wir hier entdeckt: Hieroglyphen

– Fernöstliche Kalligraphie
… hat im Gegensatz zu den Hieroglyphen weniger den Sinn, Göttern oder Pharaonen zu huldigen, als viel mehr in sich zu kehren, und im Schreiben selbst aufzugehen. So erhalten Schriftstücke einen großen Stellenwert, ähnlich den von Gemälden. Klingt interessant? Für weitere Infos belest euch! Zum Beispiel hier: Kalligraphie

– (Nordische) Runen
… sind Schriftzeichen, die ähnlich der Hieroglyphen sowohl für einen bestimmten Begriff, als auch für einen Laut stehen. Es gibt verschiedene Runenalphabete, die aber eher zu untergegangenen Sprachen gehören, sodass es schwierig ist, Texte moderner Sprachen in einer Runenschrift zu verschlüsseln. Zudem wurden Runen auch als magische Symbole benutzt, was sie besonders und nicht alltagstauglich machte.
In Deutschland sind Runen nicht gern gesehen, da sie vielfach von Nationalsozialisten zu propagandistischen Zwecken missbraucht wurden. Es wäre jedoch Unsinn, hinter jeder Rune einen Zusammenhang zu menschenverachtenden Gedankengut zu sehen.

– Scriptoren (Schreiber)
In Europa waren dies während des Mittelalters meist Mönche, die im sogenannten Scriptorium eines Klosters hauptsächlich die Aufgabe hatten, Bibeltexte oder andere Schriften in mühevoller Handarbeit zu kopieren. Aus dieser Zeit sind heute vor allem noch die buchmalerischen Arbeiten, wie z.B. Die Initialen bekannt. Einen kleinen Eindruck, gibt es unter diesem Link: Buchmalerei

– Buchdruck
Mit der Entwicklung schneller Buchdrucktechniken verlor der Beruf des Scriptors mehr und mehr an Bedeutung. Schriften wurden nun in Auflagen hergestellt, indem bewegliche Lettern wie Stempel zu einem Satz zusammengefügt wurden. Dabei wurden Druckpressen auch für reproduzierbare Grafiken wie etwa beim Holzschnitt verwendet. Es entstanden neue Auffassungen für die Buchdruckberufe, sodass der Schriftsetzer getrennt vom Illustrator arbeitete. Eine kleine, aber feine Beschreibung der ersten Buchdruckprozesse haben wir unter folgendem Link gefunden: Buchdruck

– Typographie
… gerät heutzutage wieder etwas mehr in den Fokus der Grafiker. Inzwischen kann jeder am Computer Schriften für den Druck leicht gestalten, aber nicht jeder versteht es, die Worte interessant und angenehm für das Auge anzuordnen. Bilder und Fotos sind wie selbstverständlich mit Texten verknüpft, doch selten ist das Verhältnis und die Aufteilung der Elemente im Format sinnvoll. Typographie untersucht nicht nur die Kreation neuer Schriften, sondern auch den richtigen Einsatz dieser. Einen weiterführenden Link zu diesem Thema findet ihr hier: Typographie

Aaron

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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