Recycling auf hohem Niveau

von | 04.10.2015 | Belletristik, Buchpranger

Nach „Schatten über Ulldart“, die „Zwergen“-Tetralogie, „Ritus“ und eine Reihe an weiteren Büchern, mit denen man eine alte Seemannskiste hätte füllen können, ist Markus Heitz kein Unbekannter im Genre Fantasy. Zu seinen neuesten Büchern gehören die „Legenden der Albae“. Diese sind Wesen, die den Gegenpart zu den Elben bilden. Ihr Sinn und Zweck ist das Töten und den perfekten Tod als Kunstobjekt in Materialien oder Objekten aufzunehmen und festzuhalten.

Erstmals traten die Albae als Feinde im Buch „Die Zwerge“ auf, wo sie als schattengleiche Meuchelmörder ihr Unwesen trieben, hier aber nur zu Randfiguren verbannt wurden. Im Laufe der Tetralogie hat man jedoch einen kleinen Einblick in ihr Wesen, ihre Welt und ihre Gedanken bekommen. Der Protagonist der Tetralogie, Tungdil Goldhand, hat Charakterzüge der schwarzen Elfen übernommen.
Grund genug, ihnen eine eigene Reihe zu widmen. Nach den ersten drei Büchern der Legenden der Albae: „Gerechter Zorn“, „Vernichtender Hass“ und „Die Dunklen Pfade“, wagt sich Markus Heitz an das nächste Buch der Reihe: „Die Vergessenen Schriften“. Während die ersten drei Bücher davor in sich geschlossen waren, hat „Die Vergessenen Schriften“ eine komplett andere Struktur. Das Buch ist exakt das, was das Cover einem verspricht. Etwas, mit dem man nicht gerechnet hätte. Es ist eine Art Anthologie der Albaengeschichten. Man schlägt sich durch viele Kurzgeschichten über dessen Protagonisten, von denen man mal irgendwo, irgendwann, in irgendeinem Buch der Zwerge oder Albae gelesen hat. Dann darf man diese auf eine Nebenhandlung begleiten und erfährt dadurch, was in den vorherigen Büchern einmal passiert ist. Eventuell wird so eine Lücke geschlossen, die sich einem vor Jahren in einem der Bücher aufgetan hat. Der Gedanke, aufgekommene Fragen innerhalb der Bücher zu klären, scheint ganz nett. Allerdings wirkt es leider eher wie eine hastig zusammengestellte Restsammlung von Geschichten, die in den anderen Büchern keinen Platz mehr fanden. Ist die Zeitspanne zwischen den Büchern doch so groß, dass es schwer fällt jeden einzelnen Namen erneut im Kopf aufzurufen.

Diungo

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften
Markus Heitz, Piper Verlag, 2013

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