„Was macht man denn auf der Buchmesse?“ Ein Satz, den ich mir an dem verlängerten Wochenende in beziehungsweise um Leipzig recht häufig anhören musste. „Mit kleinen Kindern?!“ Die Verblüffung und Verwirrung war perfekt. Ich habe mir genau das angetan. – Von Bücherstädter Marco
Eigentlich war auch alles etwas anders geplant, aber wie so oft kommt dann Freund Schicksal mit einer dicken Schreibfeder und macht einem einen Strich durch die Rechnung. Circa zwei Stunden, bevor ich am Freitag zur Leipziger Buchmesse wollte, bekam ich eine Nachricht, die mir keine andere Wahl ließ, als meine Familie (Frau und Kinder) mit zur Buchmesse zu nehmen. Mir war natürlich bewusst, dass es in Halle 2 jede Menge Stände von Kinderverlagen gab, aber ob die auch tatsächlich etwas für Kinder (also zur Beschäftigung) bereithielten … da mussten wir uns überraschen lassen.
Zunächst: Der Freitag war eine gute Wahl. (Donnerstag wäre wohl noch besser, also leerer, gewesen.) Jeder Aussteller versicherte mir, dass das Wochenende platztechnisch die Hölle sein würde. Wir liefen durch die Glashalle zum Eingang der Halle 2. Schon jetzt bestaunten die Kinder all die bunt verkleideten Besucher der „Manga-Comic-Con“ und spätestens als uns eine nette Dame beim Betreten der Halle 2 sagte, wo man bei einem Rätsel (Die Zeit Leo) mitmachen konnte, gab es kein Halten mehr.
Ab diesem Moment wurde gerätselt, Memory gespielt (Bundesregierung), selbst eine Buchseite gedruckt, ein Bücherwurm-Lesezeichen gebastelt (Wehrfritz) und bekannte Buchhelden, wie Rabe Socke, Leo Lausemaus oder der kleine Maulwurf konnten in Lebensgröße umarmt werden. Und überall gab es etwas geschenkt: Bücher, Hefte, Comics, Süßigkeiten … Welches Kind kann dem schon wiederstehen? So ist es nicht verwunderlich, dass die Kinder gar nicht mehr weg wollten.
Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es mit Kindern anstrengend ist und es sollten wenigstens zwei Erwachsene dabei sein, damit sich einer immer mal absetzen und die für ihn interessanten Stände besuchen kann.
Die eigene Verpflegung mitzunehmen war kein Problem. Überhaupt lief alles sehr leger ab. Natürlich kommt man mit Kindern an einem Stand mit lecker duftenden Crêpes nicht vorbei und natürlich sind diese etwas teurer als üblich, doch immer noch bezahlbar.
Mit wunden Füßen, einem Packesel gleich, versuchte ich mich am frühen Abend Richtung Ausgang zu bewegen. Aber wenn man das Leuchten in den Kinderaugen sieht, wenn sie auf ihre Bücherhelden treffen oder einem voller Stolz die selbstgemachten Sachen präsentieren, weiß man, dass ein Besuch auf der Leipziger Büchermesse, gerade mit Kindern, die absolut richtige Entscheidung ist.
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