Manchmal fühle ich mich….
… wie ein Elefant im Porzellanladen
Eine klitzekleine Bewegung
und ich stehe in einem Scherbenmeer
Ein Gefangener in einem gläsernen Käfig
… wie ein Seiltänzer, der die Luft anhält
und zwar so lange
bis er beinahe vom Seil kippt
Wieso ist Atmen manchmal so schwierig?
… wie ein loses Blatt im Wind
Ich bin ihm ausgesetzt und ausgeliefert
So sehr ich auch strample
und mich abmühe
bleibe ich doch seine Marionette
… wie ein Zweig in den Stromschnellen
ohne Segel, ohne Anker, ohne Kurs
Ein Spielball des ewigen Auf-und-Abs
nicht immun gegen Seekrankheit
… wie ein unbeschriebenes, weißes Blatt Papier
Gähnende Leere erfüllt und umfängt mich
Doch jeder Spritzer Tinte, der auf mich fällt,
verschwindet sofort wieder
in meiner weißen Wüste
wie ein verdampfender Wassertropfen
… wie eine Uhr, die man vergessen hat aufzuziehen
Nutzlos hänge ich den ganzen Tag herum
Mir immer noch die Frage nach dem Sinn stellend
… wie eine Kerze ohne Docht
Ich kann nicht brennen
solange mir das Wichtigste fehlt
… wie ein Vogel ohne Flügel
Ich sitze in meinem Nest
wohl wissend, dass es da draußen
noch etwas anderes geben muss
Aber wie soll ich jemals dorthin kommen?
Manchmal fühle ich mich ganz eigenartig
und dann doch wieder nicht
Ja wird zu Nein und Nein zu Ja
ein beständiges, ständiges Wechselspiel
„Es ist gut so, wie es ist“,
denke ich mir.
Text: Silvia
Foto: Michael Jastremski
Word! Ganz wunderbar geschrieben und ich kann jede einzelne Zeile mitfühlen.. ich fühle mich gerade auch so, so haltlos wie ein Blatt im Blätterwald…
Danke für dieses schöne Gedicht ♥
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
ich habe mich sehr über dein Feedback gefreut! Und noch mehr natürlich darüber, dass dir der Text so zu gefallen scheint. Vielen Dank!
Liebe Grüße,
Silvia
Hallo, diese Ängste kann man durchaus nachvollziehen. Ihnen ist auch mit mehr Selbstvertrauen schwer bei zu kommen.Ich möchte noch einen Schrfitt weitern gehen und behaupten, diese Abgründe verfolgen und bis in die Träume….Wenn dem so ist — so ist es ganz und gar nicht gut Ich wünsche der Dichterin bald bessere Zeiten und den anderen wünsche ich schöne Träume.
Liebe Dorothea,
vielen Dank für dein Feedback!
Ich muss sagen, dass es mir nicht mal so „schlecht“ ging, als ich diesen Text geschrieben habe (siehe letzte Strophe). Es war mehr so eine Erleuchtung und die Akzeptanz dieses Zustandes. Aber andererseits erinnern mich die einzelnen Strophen auch an Momente, in denen ich mich hilflos gefühlt habe, vom Schicksal/Karma hintergangen. Das Leben ist eben ein ständiges Auf und Ab, oder?
Ganz liebe Grüße,
Silvia
Liebe Silvia, von nun an gehts bergauf, wie schöän für Dich ! Lass`Dich nur nicht wiederhinunterziehen