Kleine Diebe mit Herz

von | 30.11.2015 | Buchpranger, Kinder- und Jugendbücher

Das Cover ist so schön wie der Rest des Buches. Zwischen Spannung, Ernst und Diebereien finden sich auch Freundschaft und der ein oder andere Witz. Eine gelungene Mischung, findet Zeilenschwimmerin Ronja und gibt ihre (fast) uneingeschränkte Empfehlung.

Im Manhattan des 19. Jahrhunderts streifen verschiedenste Banden umher. Die 40 Little Thiefs sind darunter wohl noch die anständigsten Diebe. Ein Glück für Maggie, dass sie ausgerechnet ihnen in die Finger fällt, als sie vor den Whyos flieht, nachdem diese sie aus einem Waisenhaus entführt haben. Die Whyos hören auf das Wort eines Mannes, der selbst den tapferen jungen Mitgliedern der 40 Litte Thiefs Schauer über den Rücken jagt: Dandy Dolan, der eigentlich nur an Gewinn interessiert ist. Warum also hat er Maggie entführen lassen, obwohl niemand für sie Lösegeld zahlen würde? Von ihrem Unterschlupf bei den 40 Little Thiefs aus beginnt Maggie, Nachforschungen anzustellen, und gerät dabei immer mehr in Gefahr.

Patrick Hertweck vorzuwerfen, er hätte sich bei Charles Dickens‘ „Oliver Twist“ mehr als nur den Namen Fagin für den Lehrer der 40 Little Thiefs abgeschaut, wäre nicht fair gegenüber der Geschichte. Hertweck sagt selbst, dass „Oliver Twist“ ihn beeinflusst habe (vgl. Interview von Thienemann-Verlag). Aber „Maggie und die Stadt der Diebe“ spielt nicht nur in einem anderen Land, die Figuren müssen sich auch mit anderen Dingen und anderen Bösewichten herumschlagen. Diese Bösewichte sind es auch, die „Maggie und die Stadt der Diebe“ so fesselnd machen. Es gibt immer wieder unvorhergesehene Entwicklungen und gerade das Ende… Oh, es wird nichts verraten. Neugierig darauf wie es weitergeht macht das Ende auf jeden Fall. Es geht doch weiter, lieber Autor und lieber Verlag, nicht wahr?

Aber nicht nur die Bösewichte sind zu erwähnen. Die Titelgeberin Maggie und ihre diebischen Freunde geben dem Buch den Witz und den Glauben an das Gute, die neben den nicht selten auch sehr dunklen Stellen im Buch unbedingt nötig sind. All das zusammen ergibt ein schlüssiges und glaubhaftes Bild der Zeit und zieht die Lesenden erst recht in die Geschichte hinein.

Ein einziger Hinweis: So wie der Name der 40 Litte Thiefs schon zeigt, tauchen hin und wieder englische Vokabeln auf, meistens Eigennamen und das wirklich eher selten. Das sprachliche Niveau der englischen Vokabeln dürfte jedoch für die Altersempfehlung angemessen sein. Abgesehen davon macht das Buch aber auch so schon eine Menge Spaß.

Eine Leseprobe findest Du hier.

Maggie und die Stadt der Diebe. Patrick Hertweck. Illustration: Maximilian Meinzold. Thienemann Verlag. 2015. Ab 11 Jahren.

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

3 Kommentare

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    Mich erinnert das Buch von der Aufmachung ein wenig an Cornelia Funkes „Herr der Diebe“ – wäre es damit vergleichbar?

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      Es geht in die Richtung, Alexa. Man könnte auch sagen, wem „Herr der Diebe“ gefallen hat, dem wird „Maggie und die Stadt der Diebe“ auch gefallen. Oder umgekehrt. 😉

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        Na dann wäre das Buch sicher etwas für mich!

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