Julie Colombet hat in ihrem Buch „Bestiarium der kleinen und großen Tiere“ Tiere miteinander verglichen, sodass die Leser ein Gefühl für deren Größen bekommen. Geschichtenerzähler Adrian hat sich das Buch genauer angeschaut.
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie groß ein Flamingo ist? Bis zu 1,30 Meter können diese rosa Vögel werden, aber das ist nur eine Zahl. Wie kann man sich das also besser vorstellen? Laut Julie Colombet, welche Größen durch Vergleiche veranschaulicht, so lang wie der Hals eines Straußenvogels. Neben den ansprechenden Zeichnungen werden in kurzen, kindgerechten Worten die wichtigsten Eigenschaften der beschriebenen Tiere genannt. Somit bekommt man nicht nur ein Gefühl dafür, wie groß ein Tier oder Objekt – zum Beispiel ein Straußenei – ist, sondern lernt auch noch etwas über die Herkunft und die Essgewohnheiten dieser Lebewesen.
Die Leser finden hier bekannte Tiere wie etwa Bär, Kolibri und Elefant, aber es begegnen ihnen vielleicht auch noch unbekannte Tiere. So etwa der Spitzschnabel-Grundfink, welcher nur auf den Galapagosinseln vorkommt und sich wie die Vampirfledermaus von Blut ernährt.
Die bildliche Darstellung der Tiere
Zeichnerisch erinnern die Bilder von Julie Colombet mehrheitlich an Filzstiftzeichnungen. Durch das mehrfache Absetzen und leichte Überschneiden der Striche kommt es zu einer erkennbaren Darstellung von Fell und Borsten. Die Illustrationen – wie solche von dem Krokodil oder den Flügeln der Fledermaus – wirken dagegen eher wie mit Buntstiften gezeichnet. Allgemein sind die Tiere in etwas vereinfachter Weise und dennoch naturgetreu abgebildet. So bekommt man auch bei einem noch unbekannten Tier eine gute Vorstellung, wie es etwa in der Realität aussieht.
Einziger Kritikpunkt sind die Augen, welche den Tieren ein beinahe seelenloses Aussehen geben. Während das Fell, die Federn oder die Stacheln detailliert dargestellt sind, bestehen die Augen aus einfachen weißen Kreisen, auf die ein schwarzer Punkt als Pupille gemalt wurde.
Ein Fazit
Das Bestiarium der kleinen und großen Tiere offenbart eine schöne Methode für Kinder, sich in die Tierwelt hineinzufinden. Die Vergleiche sind gut gewählt und bringen die Leser hier und da auch gerne mal zum Schmunzeln. Man lernt spielerisch bekannte und unbekannte Tiere kennen und fängt an, die Natur mit anderen Augen zu sehen. Wenn einen die Augen der Tiere nicht zu sehr verstören, ist dieses Buch auf jeden Fall eine Empfehlung für Kinder zum Selberlesen und Vorlesen. Auch Erwachsene könnten hier das ein oder andere Detail herausfinden.
Bestiarium der kleinen und großen Tiere. Text und Illustration: Julie Colombet. Übersetzung: Cornelia Panzacchi. Fischer Verlag. 2017.
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