Die Vermessung der Welt

von | 04.11.2012 | Filme, Filmtheater

…ein sehenswerter Film, der auch ohne Hollywood-Größenwahn auskommt und sich eher in stillen, naturprächtigen Aufnahmen sucht.

*Klick* Cover © Warner Bros. amazon.de

Mit deutschen Filmstars wie Katharina Thalbach, Florian David Fitz oder David Kross ist am 25. Oktober die Verfilmung ‚Die Vermessung der Welt‘ angelaufen. Die fiktive Doppelbiografie von Daniel Kehlmann erzählt die Geschichte von Alexander von Humboldt (Albrecht Abraham Schuch) und Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz), die sich Anfang des 19. Jahrhunderts aufmachen, die Welt zu entdecken. Und das auf völlig unterschiedliche Weise. Während der Naturforscher Humboldt in gutbetuchten Verhältnissen aufwächst und die Welt bereist, frönt Mathematiker Gauß seinem Wissensdrang lieber ab Schreibtisch und verschreibt sich der Lehre der Mathematik. Beide sind Genies ihrer Zeit, beide werden verehrt und bleiben doch unverstanden. Doch im Alter kreuzen sich schließlich ihre Wege…

Mit ‚Die Vermessung der Welt‘ ist Detlev Buck, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in einem, ein Film gelungen, der vor allem durch die Landschaftsaufnahmen begeistert und so die Reise Humboldts einfängt. Die Szenen des am Schreibtisch bleibenden Gauß fangen dagegen den damaligen Zeitgeist ein. Gauß selbst bleibt auf dem Boden der Tatsachen, während um ihn herum der Kampf gegen Frankreich dominiert.

Im Gegensatz zum Buch galoppiert der Film aber sehr schnell durch die Biographien der beiden Wissenschaftler. Szenen wechseln rasch, sodass man der Handlung zeitweise kaum folgen kann. Die unterschiedlichen Teile der Welt, die Humboldt bereist rauschen am Zuschauer vorbei. In einer Szene ist er noch im Urwald, in der nächsten plötzlich auf einem Berg. Unterdessen muss Gauß sich mit Schicksalsschlägen auseinandersetzen. Seine Frau stirbt bei der Geburt des ersten Kindes.

Obwohl der Film seine lustigen Stellen hat, reicht es nicht an den lakonischen Erzählstil Kehlmanns heran, der ebenfalls am Drehbuch schrieb. Was sich zwischen Kehlmanns Zeilen köstliches versteckte, ist schwer auf der Leinwand umzusetzen und so wurden zwar viele Witze gestreut, jedoch auch manch Leseschmaus ausgelassen. Trotzdem ist ‚Die Vermessung der Welt‘ ein sehenswerter Film, der auch ohne Hollywood-Größenwahn auskommt und sich eher in stillen, naturprächtigen Aufnahmen sucht.

Ramona

Titel: Die Vermessung der Welt
Regie: Detlev Buck
Darsteller: Albrecht Abraham Schuch, Florian David Fitz u.a.
Erscheinungsjahr: 2012
Produktionsland: Deutschland
Laufzeit: 119 min
Verleih: Warner Bros.
FSK: 12

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