Der Poet der kleinen Dinge

von | 22.06.2014 | Belletristik, Buchpranger

„Manchmal braucht es nicht viel, um ein ganzes Leben zu verändern.“

Cover © dtv

Von der Liebe zur Poesie

Die junge Weltenbummlerin Alex hat es in eine kleine Stadt in Nordfrankreich verschlagen. Warum, weiß sie selbst nicht mehr genau, doch sie will ohnehin bald wieder weiterziehen – wäre da nicht der Bruder ihres Vermieters. Gerárd spricht etwas undeutlich, kann kaum laufen und stellt jede Menge Unfug an. Doch Alex hat den liebevollen und lebensfreudigen Gerárd schon längst ins Herz geschlossen. Seine Liebe zur Poesie berührt nicht nur ihr Herz, sie bringt es zum Schmelzen. Bei ihren Spaziergängen am Fluss lernen die beiden zwei junge Männer, Cédric und Olivier kennen, die dort täglich herumhängen. Die vier freunden sich an, packen die Gelegenheit beim Schopf und reisen in bisher unbekannte Länder. Das trifft sich gut: denn Gerárds verbitterte Schwägerin schmiedet schon unlängst Pläne, um ihn loszuwerden.

Die Autorin schreibt aus verschiedenen Perspektiven, was anfangs vielleicht etwas verwirrt, woran man sich aber schnell gewöhnt. Das Buch beschreibt ein kurzes Stück aus vielen Leben, die aufeinandertreffen und auseinandergehen. Leben von seelisch, emotional oder eben körperlich „verkrüppelten“ Menschen, und dies auf ehrliche Weise und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es ist ein rührender Roman, der das Herz berührt und bewegt. Themen wie das Anderssein gegenüber der Normalität, Toleranz oder Nächstenliebe spielen hier eine große Rolle.

Viele bezeichnen die Geschichte als Märchen, doch es ist viel mehr als das. Es steht nicht die große Liebe im Vordergrund, sondern das Leben allgemein und die kleinen Dinge. Kleine Dinge, die das Leben erst ausmachen.

Rebecca

Titel: Der Poet der kleinen Dinge
Autorin: Marie-Sabine Roger
Verlag: dtv
Erscheinungsjahr: 2013

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