Der Joker

von | 28.04.2013 | Belletristik, Buchpranger

Markus Zusak findet eine einzigartige Verbindung verschiedenster Geschichten und Schicksale, die nicht immer mit ‚gut‘ oder ’schön‘ zu bezeichnen sind…

*Klick* amazon.de; Cover © cbt

Ed Kennedy, der Hauptcharakter des Romans DER JOKER von Markus Zusak, ist am Anfang des Buches nicht in bester Laune: Er liegt, gemeinsam mit seinem besten Freund Marv und noch anderen Kunden, mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden einer Bank, die gerade ausgeraubt wird. Es ist ungewöhnlich warm für den Frühling, und die Parkuhr läuft. So ist es nichts Ungewöhnliches, dass er mit seinen Freunden Marv, Audrey und Richie diskutiert, auch wenn der Räuber ihnen striktes Redeverbot erteilt hat. Als der bewaffnete Bankräuber mit Marv’s Auto fliehen will, bringt ihn Ed in einer Spontanaktion, die ihresgleichen sucht, zur Strecke, obwohl er das kleine, blaue Auto eben noch beschimpft hat. Und urplötzlich ist der Neunzehnjährige Stadtgespräch, zumindest für kurze Zeit. Jemand scheint ihn lange genug bemerkt zu haben, um ihn zum Helden zu bestimmen.

„45 Edgar Street, Mitternacht.“ Dies findet sich, gemeinsam mit drei weiteren Adressen, urplötzlich auf einer Spielkarte bei Eds Post, und der junge Taxifahrer begibt sich, ohne nochmals darüber nachzudenken, ins Abenteuer. Auf seiner Reise trifft er die verschiedensten Menschen, wie etwa Milla, die bloß barfuß läuft, und ohne Flügel zu fliegen vermag. Oder ein katholischer Priester, dessen Schäfchen sich von ihm abgewandt haben. Oder Richie, und Marv, und Aubrey. Auch wenn es einige Zeit in Anspruch nimmt, eine Lösung für die Probleme der Menschen zu finden, Ed schafft es doch, den meisten das Leben etwas leichter zu gestalten. Manchmal allerdings vermag er ihnen nicht zu helfen.

DER JOKER von Markus Zusak erhielt 2007 den deutschen Literaturpreis, und kann von jeder Altersklasse überall gelesen werden: ob nun bloß kurze Kapitel im Bus, der Bahn oder beim Vorlesen abends im Kinderzimmer. Markus Zusak findet eine einzigartige Verbindung verschiedenster Geschichten und Schicksale, die nicht immer mit ‚gut‘ oder ’schön‘ zu bezeichnen sind: Eds Reise von einer Karte mit Adressen zur nächsten ist auch eine Reise zu sich selbst. Ob er sich findet?

Erika

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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