Das packende Finale des Crossover-Highlights

von | 26.02.2016 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Mit „Feuer und Stein: Predator“ findet das große Crossover-Projekt um „Alien“, „Alien VS. Predator“ und „Prometheus“ seinen Abschluss. Der finale Handlungsbogen führt die Erlebnisse des meuternden Galgo Helden wieder mit dem der Überlebenden um Captain Angela Foster zusammen, die er auf LV-223 zurückgelassen hatte. – Von Bücherhorterin Claudia

Feuer und Stein 4 - PredatorDie vier Hefte erschienen ursprünglich von Oktober 2014 bis Januar 2015 bei Dark Horse Comics und liegen seit September 2015 in gesammelter Form auch in deutscher Sprache bei Cross Cult vor. Neben der Geschichte um Galgo und den Predator, die von Joshua Willamson (u.a. „Robocop“) geschrieben und von Christopher Mooneyham („Five Ghosts“) und Dan Brown gezeichnet wurde, ist in dem Band noch die die Reihe beschließende Geschichte „Feuer und Stein: Omega“ enthalten. Diese stammt aus der Feder von Kelly Sue DeConnick (u.a. „Captain Marvel“, „Avengers Assemble“), die Zeichnungen steuerte Agustin Alessio (u.a. „Star Wars Legacy“, „Avengers“) bei.
Die Cover- und Kapitelillustrationen stammen diesmal größtenteils von Lucas Graciano, der für viele große Franchises wie beispielsweise „Dungeons and Dragons“ und „Herr der Ringe“ gearbeitet hat, das Cover von „Omega“ geht wieder auf David Palumbo zurück. Dem Band sind zusätzlich noch kommentierte Skizzen beigefügt.

Auf großer Alien-Jagd

Bei seiner Flucht mit der Perses vom Gemetzel auf der Geryon muss Galgo schnell feststellen, dass eine Flucht nicht so einfach ist, wie er denkt. Ein unbekannter Parasit hat sich an Bord des Patrouillenschiffes geschlichen und gibt sich ihm, nachdem er seine beiden übrigen Kameraden für die Jagd auf den Unbekannten Eindringling geopfert hat, schon bald als Predator zu erkennen.
Aller Kampf nützt ihm nichts und der ungemein stärkere Predator nimmt ihn gefangen. Ungeachtet der erschwerten Kommunikation schließen die beiden notgedrungen einen Pakt: Galgo fliegt sie beide zurück nach LV-223, da der Predator nicht in der Lage ist, die Perses zu steuern. Dafür lässt dieser Galgo am Leben. Sein Ziel war von Anfang an die außerirdische Waffe, die Galgo zurück zur Erde bringen wollte – es stellt sich heraus, dass es eine Waffe der Konstrukteure ist. Genau hinter diesen ist der Predator her. Zähneknirschend fliegt Galgo den unangenehmen Zeitgenossen zurück und wird überdies noch gezwungen, ihn auf seiner Jagd zu begleiten. Den Konstrukteur zu stellen und zusammen als Team zu arbeiten ist eine Herausforderung, die sich als nicht gerade leicht herausstellt…

Das Ende der Reise

Der „Predator“-Teil der übergreifenden Geschichte gestaltet sich wie eine klassische Rachegeschichte und erinnert im Kern ein wenig an „Moby Dick“, was dem Predator auch den Spitznamen „Ahab“ eingebracht haben dürfte. Über Jahrzehnte verfolgt dieser die Konstrukteure, bis ihm der Zufall den entscheidenden Hinweis zum Aufenthaltsort seiner auserkorenen Beute liefert. Im Endeffekt führt dieser Predator die Geschichte an ihren Ausgangspunkt zurück und schließt somit praktisch den Kreis, der mit der Geschichte in „Feuer und Stein: Prometheus“ begonnen hat. Der Ton in diesem Teil erscheint mehr abenteuerlustig und heiter, denn durch das unfreiwillige Bündnis der beiden ungleichen Kämpfer entsteht schon der ein oder andere komische Moment. Jedoch bleibt ein schaler Unterton, der sich in der Reue- und Selbsterkenntnisthematik bemerkbar macht.
Die dynamischen Zeichnungen Mooneyhams legen den Schwerpunkt diesmal mehr auf den Action-Aspekt und treiben die Geschichte in einem stetigen Tempo voran.

„Feuer und Stein: Predator“ mag eine sehr gute Weiterführung der Geschichte darstellen und weiß durchaus zu unterhalten. Allerdings ist es die sich anschließende 44-Seitige Geschichte „Feuer und Stein: Omega“, die den perfekten Abschluss der Reihe bildet. Hier machen sich die Überlebenden auf eine letzte Reise, um vielleicht doch noch übriges technisches Gerät der Prometheus zu finden, um den Wüstenmond verlassen zu können. Werden sie dabei die lang erstrebten Antworten auf die Fragen nach dem Ursprung der Menschheit erlangen?

Mit diesem Band liegt nun der Abschluss eines neuartigen Comic-Crossovers vor, das vor der Aufgabe steht, gleich mehreren Franchises gerecht zu werden. Sicherlich wird die Frage, ob dies den beteiligten Schreibern und Zeichnern letztlich gelungen ist, eine Geschmacksfrage bleiben. Unterm Strich liefert das „Feuer und Stein“-Projekt sehr gute Science-Fiction mit Einschlägen ins Horrorgenre und viel Action, bleibt dabei aber immer noch ein Stück weit mysteriös. Durchgängig großartige Zeichnungen visualisieren die Geschichte und übermitteln ein überzeugendes Gesamtbild des in den Weiten des Alls hausenden Grauens, erzählen aber auch von der großen Frage nach der Existenzgrundlage der Menschheit.

Feuer und Stein: Predator. Joshua Williamson. Illustration: Christopher Mooneyham, Dan Brown.
Übersetzer: Jaqueline Stumpf. Cross Cult. 2015; ab 16 Jahren.

Bücherstadt Magazin

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