Das Fräulein von Scuderi

von | 27.04.2013 | Belletristik, Buchpranger

„Un amant qui craint les voleurs, n´est point digne d´amour.“*

Herbst 1680: Frankreich lebt in Angst. Eine Reihe unheimlicher Giftmorde hat das Land erschüttert und nun geschieht in Paris ein neues Übel. Eine Bande von Dieben meucheln des Nachts Liebhaber, welche sich mit kostbaren Kleinoden auf dem Weg zu ihren Liebchen befinden. Alle starben durch einen gezielten Stich ins Herz und wurden anschließend beraubt. Von den Mördern fehlt stets jede Spur.

Eines Nachts klopft es gegen die Tür von Fräulein Scuderis Anwesen. Ein fremder Mann verschafft sich Einlass, doch als die Gendarmerie auftaucht, flüchtet er und hinterlässt nur ein kleines Kästchen. In jedem befindet sich wertvoller Schmuck aus der Schmiede des berühmten Meisters Cardilliac. Fräulein Scuderi möchte dem Hersteller seine so wundersam aufgetauchte Ware zurückgeben, doch dieser lehnt energisch ab. Am nächsten Tag wird Meister Cardilliac tot aufgefunden. Sein Geselle Oliver Brusson wird des Mordes angeklagt und nur Fräulein Scuderi ist fest von seiner Unschuld überzeugt. Für die rüstige Dame beginnt ein Rätsel, dessen Detektiv sie selber ist…

„Das Fräulein von Scuderi“ ist eine spannende Kriminalgeschichte im alten Frankreich. Zum ersten Mal tritt hier eine Frau als Detektivin auf, die durch gezieltes Nachforschen, eine Portion Glück und ihren festen Glauben des Rätsels Lösung immer näher kommt. Obschon zu Beginn der Rückblick auf die Giftmorde für den Leser, aufgrund eines Schwalls an Namen, eher anstrengend ist, kommt die Handlung schnell in Fahrt und bleibt bis zur letzten Seite spannend.

Für Filmliebhaber: Die Verfilmung von E.T.A. Hoffmanns Novelle vom Jahre 1955 ist in ihrer vollen Länge bei YouTube einsehbar. Regie führte Eugen York.

Ramona Helmrich

Das Fräulein von Scuderi. Herausgeber: Joseph Kiermeier-Debre. Autor: E.T.A. Hoffmann. dtv. 1998. // *“Ein Liebhaber, der die Konkurenz (wörtl. Dieb) fürchtet, ist der Liebe unwürdig.“

 

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